Enga­ge­ment für Bar­rie­re­ar­mut gewürdigt

Aus der Pres­se­mit­tei­lung der Han­se­stadt Greifs­wald vom 3.12.2022:

„Mit­ein­an­der leben“ — Greifs­wald ehrt Enga­ge­ment für Barrierefreiheit 

Anläss­lich des Welt­be­hin­der­ten­ta­ges haben die AG „Bar­rie­re­freie Stadt“ und die Uni­ver­si­täts- und Han­se­stadt Greifs­wald am Frei­tag, dem 2. Dezem­ber 2022, vier Greifs­wal­der geehrt, die sich in beson­de­rem Maße für Men­schen mit den unter­schied­lich­sten Beein­träch­ti­gun­gen sowie für bes­se­re Bar­rie­re­frei­heit ein­set­zen. Das Enga­ge­ment von Hei­ko Köh­ler, Jan Hol­ten, Dr. Det­lef Arndt und Bernd Kino­w­ski wur­de bei einem Fest­akt im Saal der STRA­ZE gewürdigt.

In den Vor­schlä­gen für die Ehrung hieß es zur Begrün­dung, der Lei­ter des toom Bau­mark­tes in Greifs­wald, Hei­ko Köh­ler, set­ze sich dafür ein, Men­schen mit Beein­träch­ti­gun­gen aus den Werk­stät­ten des Pom­mer­schen Dia­ko­nie­ver­eins zu beschäf­ti­gen. Sein Ziel sei es, sie in den ersten Arbeits­markt zu inte­grie­ren. Er bie­te Prak­ti­kums­plät­ze an, um her­aus­zu­fin­den, wer sich für eine Stel­le im Bau­markt eig­ne. Soll­te es pas­sen, wür­de er den- oder die­je­ni­ge auch übernehmen.

Nach­dem Jan Hol­ten einem Mit­men­schen im Roll­stuhl gehol­fen hat­te, der die Tür einer Selbst­be­die­nungs­fi­lia­le einer Bank nicht öff­nen konn­te, setz­te er sich für einen bar­rie­re­frei­en Zugang ein. Zudem kämpf­te er für bar­rie­re­freie Park­plät­ze vor einem Ein­kaufs­zen­trum. In bei­den Fäl­len ver­bes­ser­te sich die Situa­ti­on für alle Kun­din­nen und Kunden.

Der Greifs­wal­der Frau­en­arzt Dr. Det­lef Arndt wur­de ins­be­son­de­re für sei­nen ein­fühl­sa­men, wür­de­vol­len und beru­hi­gen­den Umgang mit gei­stig beein­träch­tig­ten Pati­en­tin­nen aus­ge­zeich­net. Die Eltern und Betreu­en­den schät­zen ins­be­son­de­re, dass er sich viel Zeit für die Unter­su­chun­gen neh­me, um den Frau­en die Angst vor der Unter­su­chung zu nehmen.

Bernd Kino­w­ski ist selbst beein­träch­tigt und arbei­tet in einer Werk­statt für Men­schen mit Han­di­cap des Pom­mer­schen Dia­ko­nie­ver­eins. Er hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, auf sei­nem Weg zu und von sei­ner Arbeit am Helms­hä­ger Berg sämt­li­chen Müll auf den Geh­we­gen ein­zu­sam­meln. Er sor­ge so dafür, dass die Wege sau­ber und damit auch bar­rie­re­frei sei­en, hieß es zur Begründung.

Die Fest­re­de hielt Maxi­mi­li­an Weihs. Der hoch­gra­dig Seh­ge­schä­dig­te ist Mit­glied der AG Bar­rie­re­frei­heit. Er ver­las selbst­ge­schrie­be­ne Geschich­ten über sei­ne Erfah­run­gen hin­sicht­lich der Bar­rie­re­frei­heit in Greifs­wald. Die Mit­glie­der der Arbeits­ge­mein­schaft bedank­ten sich ins­be­son­de­re bei der lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den Fran­ka Pann­witz. Obwohl sie selbst nicht beein­träch­tigt sei, set­ze sie sich wie kaum ein ande­rer für die Belan­ge der Men­schen mit Han­di­cap ein.

In sei­nem Gruß­wort bedank­te sich Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Ste­fan Fass­bin­der bei den Geehr­ten für ihr „beherz­tes, selbst­lo­ses und sehr krea­ti­ves Enga­ge­ment, um Men­schen mit Beein­träch­ti­gun­gen ein selbst­be­stimm­tes, gleich­be­rech­tig­tes Leben zu ermög­li­chen.“ Der Ober­bür­ger­mei­ster wür­dig­te zugleich die Arbeit der 2015 gegrün­de­ten AG Bar­rie­re­freie Stadt. Sie habe es sich zur Auf­ga­be gemacht, die gleich­be­rech­tig­te Teil­nah­me aller Bürger*innen und Besucher*innen am städ­ti­schen Leben in Greifs­wald zu gewähr­lei­sten und die Belan­ge von Men­schen mit Beein­träch­ti­gun­gen zu wah­ren. […] In Greifs­wald leben aktu­ell 6.020 schwer­be­schä­dig­te Men­schen, also Men­schen mit einem Grad der Behin­de­rung von min­de­sten 50.”

Jan Hol­ten beton­te, dass er die Wür­di­gung “nicht nur als Pri­vat­per­son, son­dern als Mit­ar­bei­ter des KDW ent­ge­gen­ge­nom­men habe”. Denn:

  • im letz­ten Jahr gab es eine Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung des Kör­per­be­hin­der­ten­krei­ses mit einer Thea­ter­pro­duk­ti­on, die bei der Ver­an­stal­tung am 3.12.2022 auch nament­lich gewür­digt wurde,
  • die web­site des Kreis­dia­ko­ni­schen Werks wird von Men­schen mit Behin­de­rung immer bes­ser wahrgenommen
  • die web­site wird zukünf­tig auch über eine Vari­an­te mit leich­ter oder ein­fa­cher Spra­che verfügen
Skip to content