Ehren­amt

Ehren­amt

Jemand liest etwa aus einem Buch vor
Ehren­amt

Sie kön­nen helfen

Das Ehren­amt ist ein unver­zicht­ba­rer Teil unse­rer Gesell­schaft. Das spü­ren wir auch in unse­rer täg­li­chen Arbeit.

Wir wen­den uns jeden Tag den vie­len Pro­ble­men der Men­schen zu, die zu uns kom­men. Ehren­amt­li­che Hel­fe­rin­nen und Hel­fer machen es oft­mals über­haupt erst mög­lich, dass eine Hil­fe wirk­sam ist oder Unter­stützung lan­ge anhal­ten kann. Dafür sind wir über­aus dankbar.

Das Ehren­amt im Kreis­dia­ko­ni­schen Werk Greifs­wald begrei­fen wir auch als Chan­ce zur Selbst­er­mäch­ti­gung und zur Ent­fal­tung der eige­nen, schöp­fe­ri­schen Kraft — und das bedeu­tet für uns immer auch ein Stück Lebenshilfe!

Ob im Hos­piz­dienst, bei der TAFEL, in den Tages­stät­ten oder in einer ande­ren Ein­rich­tung des Kreis­dia­ko­ni­schen Werks Greifs­wald — Sie kön­nen das Kost­bar­ste mit­brin­gen und wei­ter­schen­ken: Ihre Zeit!


Inter­views mit ehren­amt­lich Engagierten 

Tafel Dem­min

Simone Burr
Simo­ne Burr arbei­tet seit 5 Jah­ren ehren­amt­lich bei der Tafel Demmin

Simo­ne, wie lan­ge bist Du schon bei der Tafel?
Ich bin jetzt 5 Jah­re bei der Tafel.

Und was hat Dich her­ge­führt?
Also, ganz ein­fach gesagt  — ich woll­te nicht nur zu Hau­se sit­zen blei­ben, son­dern auch mal was ande­res machen. Und dann habe ich Frau Rades gefragt, ob ich mit­ma­chen könn­te hier. Und es ist auch eine schö­ne Arbeit.

Hast Du lan­ge gebraucht, um rein­zu­kom­men?
Naja, so ein Vier­tel­jahr habe ich gebraucht, ehe ich dann alles gelernt hat­te. Man lernt ja viel dazu, auch heu­te noch.

Von außen denkt man – da kommt so ein Trans­por­ter, dann lädt man die Sachen ab und dann wird ver­teilt. Das hört sich ziem­lich ein­fach an.
Naja, wenn die Ware kommt mit dem Trans­por­ter, dann wird erst­mal alles abge­la­den, das ist rich­tig. Aber dann muss auch alles durch­sor­tiert wer­den: Obst, Gemü­se, Süßig­kei­ten oder Brot. Alles eben. Auch die Waren für die Küh­lung – die müs­sen ja gleich umge­la­gert wer­den in die Kühl­schrän­ke. Das dau­ert alles sei­ne Zeit und ist auch anstren­gend. Und dann wird ja auch von woan­ders Ware geholt. Dafür braucht es vie­le Hel­fe­rin­nen und Helfer.

Was ist die inter­es­san­te­ste Sache bei der Tafel?
Also eigent­lich macht alles Spaß. Also, der Kon­takt mit den Leu­ten ist ja immer super. Sicher – es gibt auch mal Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten, aber das ist dann am näch­sten Tag auch wie­der gut. Wir lachen hier auch viel.

Das ist wich­tig. Gera­de bei der Tafel. Der Hin­ter­grund selbst ist ja nicht so spa­ßig. Wie gehst Du damit um, wenn Du siehst, aus wel­chen Grün­den die Men­schen hier­her­kom­men?
Ja, das ist schon schwie­rig, weil ich selbst ja auch Hartz‑4 –Emp­fän­ge­rin bin und das alles ken­ne. Wir unter­hal­ten uns viel dar­über. Aber es ist auch abwechs­lungs­reich und man hilft ja auch den Leu­ten. Auch, wenn wir Pro­ble­me haben, spre­chen wir mit­ein­an­der und des­halb ist das ja so gut hier.

Wenn Du Dir etwas für die Tafel wün­schen könn­test, was wäre das?
Mehr Unter­stützung für die Tafel. Manch­mal sind wir schon sehr weni­ge Leu­te hier. Also 5 – 6 Leu­te, die regel­mä­ßig kom­men, wären schon toll.


Behin­der­ten­hil­fe

Brigitte Behnke und Werner Fingerlos
Bri­git­te Behn­ke und Wer­ner Fin­ger­los sind seit über 20 Jah­ren dabei

Seid so gut und stellt euch doch kurz vor.

Ich bin Bri­git­te Behn­ke. Rent­ne­rin. Frü­her war ich Alten­pfle­ge­rin. Bei unse­rem Kör­per­be­hin­der­ten­kreis bin ich seit über 20 Jah­ren dabei.

Mein Name ist Wer­ner Fin­ger­los. Ich bin auch Rent­ner und seit 1984 dabei.

Was? Aber das sind ja jetzt 38 Jah­re! Das ist eine sehr lan­ge Zeit. Wie ist es dazu gekommen?

Wer­ner| Ich bin damals über das Lan­des­dia­ko­ni­sche Werk dazu­ge­kom­men. Da gab es jeman­den, die dafür in einer Jugend­grup­pe Wer­bung gemacht hat. Dann habe ich mal rein­ge­schaut und bin dabei geblieben.

Bri­git­te| Ich bin durch mei­ne Schwä­ge­rin dazu­ge­kom­men. Damals wur­den Fahrer*innen und Helfer*innen für die Tsche­chei-Fahr­ten gesucht. Weil ich eine Fahr­erlaub­nis hat­te, bin ich auch gleich hängengeblieben.

Ihr seid bei­de seit so vie­len Jah­ren in die­sem Kreis enga­giert. Wie kommt das?

Bri­git­te| Ich fin­de den Zusam­men­halt und die Art und Wei­se toll, wie wir mit­ein­an­der umge­hen. Das ist ein sehr freund­schaft­li­ches Verhältnis.

Wer­ner| Das gibt einem ein gutes Gefühl. Wenn man lan­ge in der Grup­pe ist, kennt man die Leu­te, man unter­hält sich mit ihnen usw. Das ist ein Geben und Neh­men. Und dadurch bin ich solan­ge dabei.

Wie so eine Art Freundeskreis?

Brigitte/Werner| Ja, so kann man das sagen.

Gab es einen Moment, den ihr als den schön­sten beschrei­ben würdet?

Bri­git­te| Nein, da gab es so vie­le schö­ne Momen­te, da kann man kei­nen allein ste­hen las­sen. Unse­re Tsche­chei-Rei­sen waren immer rich­tig schön. Oder auch die Fahr­ten nach Boltenhagen.

Wie kann man sich euer Ehren­amt vor­stel­len? Was macht ihr da genau?

Wer­ner| Alles Mög­li­che! Das bedeu­tet Kaf­fee rei­chen wäh­rend der Rüst­zei­ten oder hier an den Nach­mit­ta­gen. Oder auch die Hil­fe am Mor­gen, wenn es aus dem Bett geht oder auch ins Bett brin­gen am Abend. 

Bri­git­te| ….oder den Roll­stuhl schieben.

Ihr seid also mit allen euren Fähig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten ein­fach für ande­re Men­schen da. Kann man das so sagen?

Wer­ner| Ja, genau!

Bri­git­te| Ja, aber die Men­schen sind auch für uns da! Irgend­wo geben uns die­se Men­schen ja was zurück. Sie geben uns Ver­trau­en und Freund­schaft. Das mei­nen wir mit Geben und Neh­men. Es ist ja nicht so, dass wir nichts zurück­be­kä­men. Auch Dankbarkeit!

Was möch­tet ihr noch teilen?

Wer­ner| Eigent­lich müss­te es so sein, dass wir 1:1 betreu­en kön­nen. Da sind wir aber weit von ent­fernt leider.

Bri­git­te| Ja. Der Nach­wuchs fehlt lei­der. Es kom­men kaum Leu­te dazu.

Was wür­det ihr ver­än­dern, wenn ihr könntet?

Bri­git­te| Die­se Miss­ach­tung von kör­per­lich und gei­stig Behin­der­ten. Man muss heu­te wirk­lich immer noch kämp­fen, dass die Leu­te krie­gen, was sie brau­chen. Was wir mit den Kas­sen kämp­fen…. Also, das wür­de ich ver­än­dern. Ich wür­de die Rei­chen zur Kas­se bit­ten, alle Stra­ßen umbau­en und über­haupt den Zugang zu den Behör­den oder ande­ren Büros ver­bes­sern. Oder eben auch Leu­te dafür beschäf­ti­gen, dass sie auf die Men­schen zuge­hen und sie lei­ten oder ihnen zur Sei­te ste­hen. Die­se Ideen haben wir z.B. auch in unse­rem Stück ver­ar­bei­tet, das wir zu unse­rem Jubi­lä­um in 2021 gespielt haben.

Noch einen Wunsch?

Bri­git­te| Dass Leu­te ein­fach mal rein­schnup­pern. Sich ein­fach mal ein­klin­ken und fra­gen: „Könn­ten wir euch mal über die Schul­ter schau­en? Mal sehen, ob ich mir das vor­stel­len kann!“ Gern auch jun­ge Men­schen! Das müs­sen nicht immer nur älte­re Men­schen sein – das betrifft ja auch jeden. Damit die Men­schen auch mal sehen, dass das nicht nur schwe­re Arbeit ist, son­dern vor allem Zusammenhalt.


Kon­takt

Maik Gundlach
Maik Gund­lach

Koor­di­na­ti­on Ehren­amt
Bug­en­ha­gen­str. 1 ‑3
17489 Greifs­wald
Tel.: 03834/ 30 46
E‑Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kdw-greifswald.de

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