Ehrenamt
Sie können helfen
Das Ehrenamt ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Das spüren wir auch in unserer täglichen Arbeit.
Wir wenden uns jeden Tag den vielen Problemen der Menschen zu, die zu uns kommen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer machen es oftmals überhaupt erst möglich, dass eine Hilfe wirksam ist oder Unterstützung lange anhalten kann. Dafür sind wir überaus dankbar.
Das Ehrenamt im Kreisdiakonischen Werk Greifswald begreifen wir auch als Chance zur Selbstermächtigung und zur Entfaltung der eigenen, schöpferischen Kraft — und das bedeutet für uns immer auch ein Stück Lebenshilfe!
Ob im Hospizdienst, bei der TAFEL, in den Tagesstätten oder in einer anderen Einrichtung des Kreisdiakonischen Werks Greifswald — Sie können das Kostbarste mitbringen und weiterschenken: Ihre Zeit!
Interviews mit ehrenamtlich Engagierten
Behindertenhilfe
Seid so gut und stellt euch doch kurz vor.
Ich bin Brigitte Behnke. Rentnerin. Früher war ich Altenpflegerin. Bei unserem Körperbehindertenkreis bin ich seit über 20 Jahren dabei.
Mein Name ist Werner Fingerlos. Ich bin auch Rentner und seit 1984 dabei.
Was? Aber das sind ja jetzt 38 Jahre! Das ist eine sehr lange Zeit. Wie ist es dazu gekommen?
Werner| Ich bin damals über das Landesdiakonische Werk dazugekommen. Da gab es jemanden, die dafür in einer Jugendgruppe Werbung gemacht hat. Dann habe ich mal reingeschaut und bin dabei geblieben.
Brigitte| Ich bin durch meine Schwägerin dazugekommen. Damals wurden Fahrer*innen und Helfer*innen für die Tschechei-Fahrten gesucht. Weil ich eine Fahrerlaubnis hatte, bin ich auch gleich hängengeblieben.
Ihr seid beide seit so vielen Jahren in diesem Kreis engagiert. Wie kommt das?
Brigitte| Ich finde den Zusammenhalt und die Art und Weise toll, wie wir miteinander umgehen. Das ist ein sehr freundschaftliches Verhältnis.
Werner| Das gibt einem ein gutes Gefühl. Wenn man lange in der Gruppe ist, kennt man die Leute, man unterhält sich mit ihnen usw. Das ist ein Geben und Nehmen. Und dadurch bin ich solange dabei.
Wie so eine Art Freundeskreis?
Brigitte/Werner| Ja, so kann man das sagen.
Gab es einen Moment, den ihr als den schönsten beschreiben würdet?
Brigitte| Nein, da gab es so viele schöne Momente, da kann man keinen allein stehen lassen. Unsere Tschechei-Reisen waren immer richtig schön. Oder auch die Fahrten nach Boltenhagen.
Wie kann man sich euer Ehrenamt vorstellen? Was macht ihr da genau?
Werner| Alles Mögliche! Das bedeutet Kaffee reichen während der Rüstzeiten oder hier an den Nachmittagen. Oder auch die Hilfe am Morgen, wenn es aus dem Bett geht oder auch ins Bett bringen am Abend.
Brigitte| ….oder den Rollstuhl schieben.
Ihr seid also mit allen euren Fähigkeiten und Fertigkeiten einfach für andere Menschen da. Kann man das so sagen?
Werner| Ja, genau!
Brigitte| Ja, aber die Menschen sind auch für uns da! Irgendwo geben uns diese Menschen ja was zurück. Sie geben uns Vertrauen und Freundschaft. Das meinen wir mit Geben und Nehmen. Es ist ja nicht so, dass wir nichts zurückbekämen. Auch Dankbarkeit!
Was möchtet ihr noch teilen?
Werner| Eigentlich müsste es so sein, dass wir 1:1 betreuen können. Da sind wir aber weit von entfernt leider.
Brigitte| Ja. Der Nachwuchs fehlt leider. Es kommen kaum Leute dazu.
Was würdet ihr verändern, wenn ihr könntet?
Brigitte| Diese Missachtung von körperlich und geistig Behinderten. Man muss heute wirklich immer noch kämpfen, dass die Leute kriegen, was sie brauchen. Was wir mit den Kassen kämpfen…. Also, das würde ich verändern. Ich würde die Reichen zur Kasse bitten, alle Straßen umbauen und überhaupt den Zugang zu den Behörden oder anderen Büros verbessern. Oder eben auch Leute dafür beschäftigen, dass sie auf die Menschen zugehen und sie leiten oder ihnen zur Seite stehen. Diese Ideen haben wir z.B. auch in unserem Stück verarbeitet, das wir zu unserem Jubiläum in 2021 gespielt haben.
Noch einen Wunsch?
Brigitte| Dass Leute einfach mal reinschnuppern. Sich einfach mal einklinken und fragen: „Könnten wir euch mal über die Schulter schauen? Mal sehen, ob ich mir das vorstellen kann!“ Gern auch junge Menschen! Das müssen nicht immer nur ältere Menschen sein – das betrifft ja auch jeden. Damit die Menschen auch mal sehen, dass das nicht nur schwere Arbeit ist, sondern vor allem Zusammenhalt.
Kontakt
Koordination Ehrenamt
Bugenhagenstr. 1 ‑3
17489 Greifswald
Tel.: 03834/ 30 46
E‑Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kdw-greifswald.de